#5 - Stress 1.0
In dieser Folge erfährst Du, woher Stress kommt und warum Stress überlebenswichtig ist. Außerdem erhältst Du Tipps, wie Du sofort etwas gegen Deinen Stress tun kannst. Außerdem erfährst Du, warum Stress in unserer heutigen Zeit ein gefährliches Statussymbol ist.
Was bedeutet Stress eigentlich?
Das Wort Stress kommt in unserem Sprachgebrauch sehr häufig vor und wird oft als Synonym für Eile, Hektik, etc. benutzt.
Bei High-Performern gilt es auch als Statussymbol. Im Business-Kontext bedeutet es, dass man viel zu tun hat und ggf. unentbehrlich ist.
Ursprünglich kommt der Begriff aus der Physik und bedeutet, dass auf ein bestimmtes Material so viel Druck ausgeübt wird, bis es bricht.
Evolutionsbiologisch bedeutet Stress, dass wir in Notfallsituationen Höchstleistungen vollbringen können. Als Reaktion auf besondere Belastungen oder Bedrohungen versetzt der Organismus sich selbst in einen Zustand, der uns befähigt besonders leistungsfähig zu sein.
Dies ist also zunächst nichts schlechtes und eine gute Sache! Es wird nur problematisch, wenn der Stress zum Dauerzustand wird.
Beispiele für Stressauslöser:
- physikalische Umwelt: Reize wie Kälte, Hitze oder Lärm können Stress auslösen.
- der eigene Körper: Auch innere Reize (z.B. Schmerzen, Hunger oder Durst) können eine Quelle für Stress sein.
- mentale Stressoren: Viele Stressfaktoren haben mit der individuellen Situation zu tun, insbesondere mit den jeweiligen Leistungsanforderungen, denen man ausgesetzt ist. Zu den mentalen Stressauslösern zählen daher u.a. Prüfungssituationen, Zeitdruck, Überforderungsgefühle oder das Gefühl, eine große Verantwortung zu tragen.
- soziale Stressoren: Im Alltag muss man mit anderen Menschen auskommen. Zwischenmenschliche Konflikte sind bei vielen die häufigsten Stressfaktoren. Ungelöste Probleme, Konkurrenz, Trennungen und Verlusterfahrungen, aber auch Vereinsamung können zu Stress führen.
Typische Stressoren unserer Gesellschaft sind:
- Leistungsdruck und Termindruck
- Multitasking
- Konflikte in der Schule, am Arbeitsplatz oder in der Familie
- Doppelbelastung durch Beruf und Familie
- Schwere Krankheit oder Tod in der Familie
- Dauererreichbarkeit durch die Digitalisierung
- Ungesunde Ernährung
- Bewegungsmangel
- Kaum oder gar keine Erholung
- Überzogene Anspruchshaltung gegenüber sich selbst
- Unzufriedenheit, Sorgen und Zukunftsängste
Die sogenannten inneren Stressoren werden vor allem durch die eigenen Einstellungen und Bewertungen beeinflusst.
So können z. B. hohe Ansprüche. Erwartungen oder Perfektionismus zu Überforderung und damit Stress führen, wenn man diesen nicht gerecht wird.
Die inneren Stressoren sind nicht so einfach in den Griff zu kriegen. Sie verlangen eine gute Selbstreflexion.
Wo auch immer jedoch der Stress herkommt: Wer nicht regelmäßig für Ausgleich sorgt, fährt schnell auf Reserve.
Dauerstress ist die Ursache vieler Erkrankungen.
Ein paar Beispiele:
- Rückenschmerzen und andere muskuläre Verspannungen
- häufige Erkältungen durch eine Schwächung des Immunsystems
- Kopfschmerzen, Migräne und Tinnitus
- Magen- und Darmgeschwüre
- Alkohol-und Drogenmissbrauch
- Psychische Erkrankungen wie Panikattacken und Depressionen
- Verkalkung der Herzkranzgefäße (Herzinfarkt als mögliche Folge)
- Burnout
Erste Warnsignale bei Dauerstress:
- Schlafstörungen
- Verspannungen (Rückenschmerzen)
- Bauchschmerzen
- Häufige Kopfschmerzen
- Gereiztheit
- Antriebslosigkeit
Wichtig ist, nicht nur die Symptome von Stress anzuschauen, sondern sich selber im Umgang mit Stress zu schulen und die Ursache zu beheben.
Mein “Erste-Hilfe-Tipp” für Dich, den Du direkt bei Stress anwenden kannst:
Still-Points: Kurzes Innehalten und Dich spüren Setze Dir 3-5 Punkte im Alltag (z.B. mit dem Timer am Handy) und halte kurz inne. Fühle hinein und verbinde Dich mit Dir selbst. Schaue wo Du gerade bist, wie es Dir geht, nehme wahr wie Du Dich fühlst und was gerade ist. Beobachte Deine Atmung und Deine Gedanken. Nur für ein paar Momente, das reicht schon aus.
Hier findest Du meinen Stress-Test.
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